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Erinnerungen an Peter Heinrich

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Erinnerungen an Peter Heinrich


«Der Richter muss Dich nicht gern haben. Aber er muss Dich respektieren.»

Einen Rat, den ich als junger Substitut von Peter Heinrich mit auf den Weg bekam, als es darum ging, einer richterlichen Anordnung zu widersprechen. Es war bei Weitem nicht der einzige Ratschlag, den ich als angehender Rechtsanwalt von ihm erhalten hatte. Dieser blieb mir in besonderer Erinnerung.

Wochen davor hatte ich ihn kennengelernt, in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre: Er hatte sich «vorsichtig herangetastet», um mich dann mit einer besonderen Idee zu überraschen, herauszufordern, wohl auch zu provo­zieren. Peter Heinrich hatte öfters etwas «besondere Ideen». Eigene Vorstel­lungen – auch vom Leben. Manchmal etwas skurril. Meist witzig. Nie ganz abwegig. Er wollte erfahren, wie man auf seine Provokationen reagiert. – Und liebte dann die Auseinandersetzung ­damit in klaren Worten. Praktisch immer verbunden mit einem Lachen oder Lächeln. Er eckte an, hatte Freude an skurrilen Analogien. Wenn man ihn kannte, lernte man ihn schätzen. Wer ihn nicht kannte, den konnte er auch enervieren – bewusst. Er hätte diese Eigenheit als Kompliment aufgefasst, seinen Spass daran...

sic! 11/2020

 

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